(30.5.2024 in der Rathauskantine Buchholz)
Die Besuchertribüne war gut gefüllt, als der Ausschuss für Bauen, Ordnung, Feuerschutz über den Antrag auf Stopp der Schoolsoltplanung von Herbert Maliers beriet. Den hatte er als Greenpeace-Vertreter im Einvernehmen mit den Buchhholzer Umwelt- und Naturschutzverbänden/Gruppen BUND, BuchholzZero und NaturFreunde Nordheide gestellt. Im Antrag wird gefordert, die neue Feuerwache auf der Alternativ-Fläche Hoge Luft zu errichten und das Schoolsoltwäldchen und die Streuobstwiese unter dauerhaften Schutz zu stellen.
Schon in der ersten Einwohnerfragestunde wurde deutlich, dass die Entscheidung für den Standort Schoolsolt auf viel Unverständnis und Kritik stößt. Auf viele Fragen gab es unbefriedigende Antworten.
Völlig übergangen wurde der Einwand, dass von Süden anfahrende Feuerwehrkräfte am Standort Schoolsolt rechnerisch nur 0,2 Sekunden schneller ankommen als am Alternativstandort, von Norden anfahrende Kräfte jedoch 17 Sekunden eher am Standort Hoge Luft sind. Siehe Skizze. Wie kann die Verwaltung da von „ganz entscheidenden Vorteilen für den Standort Schoolsolt“ sprechen?
Anschließend stellte Matthias Kurzeck/VCD in einer überzeugenden Präsentation dar, dass die Brandschutzabdeckung beider Standorte quasi gleichwertig sei, die Ausfahrtsituation am Standort Hoge Luft mit einer nördlichen Ausfahrt sogar Vorteile biete. Natur- und Klimaschutz sprächen ganz klar gegen einen Standort Schoolsolt, ebenso der dort vermutlich schwierige Baugrund im oft überschwemmten Wäldchen.
Er appellierte an die Ausschussmitglieder, sich für den Standort Hoge Luft zu entscheiden. Der erfülle die Vorgaben des Brandschutzplans, würde den Erhalt von Wald und Natur ermöglichen und sei vermutlich auch schneller (Stichworte Baugrund, Rechtssicherheit) zu realisieren.
Im Redebeitrag von Bürgermeister Röhse spielten die Behauptungen, mit der die Verwaltung damals den Standort Hoge Luft ausgeschlossen hatte, auf einmal keine Rolle mehr. Auch die Kosten seien unerheblich, „da es um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gehe.“ Herr Röhse betonte stattdessen in mehreren Schleifen, dass sowohl die Feuerwehr als auch das Institut Forplan „aus gutachterlicher Sicht“ den Standort Schoolsolt als die sinnvollste Option bezeichnet habe.
Dieses Gutachten war übrigens nicht Basis der im März 2022 getroffenen Standortentscheidung, sondern wurde zwei Jahre später im März 2024 vorgelegt. Und ebenso wie damals die Verwaltungsbegründung für den „einzig geeigneten und verfügbaren Standort Schoolsolt“ lösen die vorgetragenen Argumente viele Fragezeichen aus ( siehe Gutachten-Kritik).
Bei der Abstimmung sprach sich nur Grit Weiland/ Buchholzer Liste für den Antrag aus. Alle anderen Ausschussmitglieder stimmten dagegen, sogar die Vertreter der Grünen.
In der zweiten Einwohnerfragestunde machten Gabi und Helmut Treib deutlich, dass der Einsatz für die Rettung von Waldstück und Wiese trotzdem weitergeht. Mit Hilfe eines Einwohnerantrags wollen mehrere Engagierte die Bevölkerung umfassend über den auf sehr merkwürdige Weise entstandenene Standortbeschluss informieren und zugleich mindestens 1500 Unterschriften sammeln, damit der Rat noch mal neu entscheiden muss.
Am Schluss wurde Herr Röhse gefragt, ob wir denn nach Fotos vom Bäume pflanzenden Bürgermeister auch ein Foto erwarten dürfen, das ihn mit der Kettensäge im Schoolsoltwäldchen zeigt?